Schwangerschaftserkrankungen

Schwangerschaft

dauert 40 Wochen post menstruationem (1. Tag der letzten Menstruationsblutung) od. 38 Wochen post conceptionem (Tag des letzten Eisprungs). 

  • Frühgeburt: ≤ 36+6 SSW (Geburt vor der abgeschlossenen 37. SSW p.m.)
  • regulär: 37+0 bis 41+6 SSW
  • Übertragung:  ≥ 42+0 SSW (Geburt ab der vollendeten 42. SSW p.m.)

Trimenone: 

  1. Trimenon: 1.-12. SSW (0+1 bis 11+6 SSW)
  2. Trimenon: 13.-28. SSW (12+0 bis 27+6 SSW)
  3. Trimenon: 29.-41. SSW (28+0 bis 40+0 SSW)

physiologische Anpassung während der Schwangerschaft: 

  • Herzfrequenz ↑
  • Herzminutenvolimen ↑
  • peripherer Gefäßwiderstand ↓
  • arterieller Mitteldruck ↓
  • Atemminutenvolumen ↑ 
  • Totalkapazität ↓
  • Hämoglobin ↓
  • Erythrozyten ↑
  • Thrombozyten ↑ (steigendes Thromboserisiko bei Hyperkoagulabilität)
  • Fibrinogen ↑
  • Faktor VII + VIII ↑

Risikoschwangerschaften: 

  • >18 od. >35
  • Medikamente-/Drogeneinnahme 
  • Fehlbildungen, Hypertonie, DM, Malignome, Adipositas
  • Z.n. Mehrlingsschwangerschaft, Sectio caesare, Rhesusinkompatibilität 
  • Blutungen, Blutgruppeninkompatibilität
  • drohende Frühgeburt 

 

Vena-cava-Kompressionssyndrom

ist die Kompression der V. cava und der Beckenvenen in der Schwangerschaft.

Ursache: 

  • Rückenlage der Mutter im 3. Trimenon 

Pathophysiologie: 

  • gestörter venöser Rückfluss zum Herzen → sinkendes HMV → fetale Hypoxie

Symptome: 

  • Tachykardie
  • Schwindel
  • Übelkeit 
  • gelegentliche Synkope 

Maßnahmen: 

  • Umlagerung in Linksseitenlage + ggf. Beine hochlagern

 

Präeklampsie

ist eine hypertensive Erkrankung in der Schwangerschaft. Präeklampsie tritt bei 2-5% aller Schwangerschaften auf.

Definition: 

  • Hypertonie mit  ≥ 140/90mmHg 
  • und zusätzlich mindestens eine erstmalig aufgetretene Organmanifestation
    • neurologische Störung (Kopfschmerzen, visuelle Beeinträchtigung, Übelkeit/Erbrechen (als Folge eines Hirnödems)
    • Leberfunktionsstörung (Oberbauchschmerzen, Transaminasen-Anstieg
    • hämatologische Alterationen (Thrombozytopenie + Hämolysezeichen)
    • Nierenfunktionsstörung (Proteinurie, Ödeme, Oligurie, Kreatinin-Anstieg)
    • respiratorische Stögung (Dyspnoe, Lungenödem)

Komplikation: 

  • Eklampsie
  • HELLP-Syndrom (10-20% aller Frauen mit Präeklampsie)

Differentialdiagnosen: 

  • epileptischer Anfall 
  • Thrombozytopenie, Anämie od. Nierenversagen
  • HELLP 
  • Virushepatitis 
  • Mirrow-Syndrom (Kind hat Hydrops fetalis, Mutter spiegelt die Symptome)

Therapie: 

  • ggf. Blutdrucksenkung mit Urapidil (kann laut Embryotox angewendet werden, im 1. Trimenon sollten jedoch Ultraschalluntersuchungen angeboten werden)
  • bei Lungenödem: Furosemid 10-20mg als Bolus über 2 min (cave: wird generell in der Schwangerschaft nicht empfohlen)

Prophylaxe beim Auftreten von Prodromi: 

  • Magnesiumsulfat 4-6g i.v. (in 50mL) über 15-20 Minuten 

 

Eklampsie

beschreibt generalisierte tonisch-klonische epileptische Anfälle die im Rahmen einer Schwangerschaft auftreten (bei ca. 0,1% aller Geburten und bei bis zu 3% aller Präeklampsien). 

Prodromi: 

  • persistierende Kopfschmerzen und Sehstörungen 
  • Übelkeit und Erbrechen 
  • Hyperreflexie 

Diagnostik: 

  • Blutdruckmessung (Hypertonie)
  • neurologische Untersuchung (Hyperreflexie)

Therapie: 

  • Entbindung (meist durch Sectio caesare) nach Stabilisierung 

Prophylaxe beim Auftreten von Prodromi: 

  • Magnesiumsulfat 4-6g i.v. (in 50mL) über 15-20 Minuten 

 

HELLP-Syndrom

bezeichnet einen lebensbedrohlichen Zustand in der Schwangerschaft, der bei ca. 0,1-0,5% aller Geburten und bei 10-20% aller Patientinnen mit Präeklampsie auftritt. 

  • Haemolysis (Haptoglobin, LDH, indirektes Bilirubin)
  • Elevated Liver Enzyme (AST/ALT)
  • Low Platelet Count (Thrombozyten <100.000)

Pathophysiologie: 

  • ungeklärt (ggf. gestörte Invasion der Trophoblasten)
  • Verlegung der peripheren Lungenstrombahn → Rechtsherzbelastung → Volumenrückstau in die Leber →hypoxische Leberzellschädigung
  • Antikörper-Antigen-Reaktion →DIC

Symptome: 

  • rechtsseitige Oberbauchschmerzen od. epigastrische/retrosternale Schmerzen (Leberkapseldehnungsschmerz)
  • Übelkeit/Erbrechen
  • Hypertonie 
  • Sehstörungen
  • Ikterus 
  • auch postpartal möglich (30%)

Therapie: 

  • keine spezifische notfallmedizinische Therapie

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