Lungenembolie (od. Lungenarterienembolie "LAE")

  • = Verschluss einer Lungenarterie  durch Einschwemmen eines Embolus meist  in Form eines Thrombus

Epidemiologie: 

  • Embolie nach tiefer Beinvenenthombose (= TVT)
  • Fettembolie

Pathophysiologie: 

  • Druckbelastung des rechten Herzens mit erhöhem PAP + ZVD, akutem Cor pulmonale und ggf. Rechtsherzversagen
  • Erhöhung des funktionellen Totraumvolmens (Ventilation der Alveolen, aber ohne Perfusion) mit sinkendem pO2
  • Hyperventilation mit sinkendem pCO2 und daraus resultierender respiratorischen Alkalose 
  • Vorwärtsversagen mit Minderung des HZV und ggf. Kreislaufschock 
  • ggf. Freisetzung vasoaktiver SUbstanzen aus dem THrombus die zu pulmonaler Vasokonstiktion und Bronchospasmus führen

Symptome: 

  • akutes Einsetzen
  • Tachypnoe und Dyspnoe ggf. mit Lippenzyanose
  • atemabhängige Thoraxschmerzen 
  • tiefe Beinvenenthrombose
  • Hämoptysen (10%)
  • Husten
  • Tachykardie 
  • Hypotonie
  • Synkope
  • Halsvenenstauung

Symptome während einer Narkose: 

  • Anstieg Herzfrequenz 
  • Blutdruckabfall
  • Abfall des exspiratorischen pCO2
  • Abfall des pO2 bzw. Sauerstoffsättigung

Diagnostik: 

  • klinischer Hinweis auf tiefe Beinvenenthrombose
    • Rötung und Schwellung eines Beines
  • Wells Score bei LAE
    • klinische Zeichen einer TVT 
    • LAE wahrscheinlicher als alles andere
    • LAE/TVT in der Anamnese
    • Tachykardie
    • OP od. Immobilisation der letzten Monate
    • Hämoptysen
    • Malignom
    • → ≥ 2 Punkte: LAE wahrscheinlich  
  • Vitalparameter: RR, HF, AF, Sättigung
  • EKG: Sinustachykardie (HRST möglich), Lagetypveränderung (bswp. sagittale Herzachse), P-pulmonale, RSB, Endstreckenveränderung
  • Labor: D-Dimere, Troponin und BNP (Hinweise Rechtsherzbelastung)
  • arterielle BGA
  • CT-Angiografie

Vorgehen: 

  • stabiler Patient
    • hohe Wahrscheinlichkeit: Angio CT 
    • niedrige Wahrscheinlichkeit: D-Dimere 
  • instabiler Patient
    • stabil genug: Angio CT 
    • nicht stabil genug: Echo

Therapie: 

  • Immobilisation
  • halbsitzende Lagerung 
  • kontrollierte Volumengabe
  • Sauerstoffgabe 
  • Analgesie mit 1-5mg Morphin i.v. (senkt auch den PAP)
  • ggf. Katecholamintherapie mit a-Agonisten bspw. Adrenalin od. Noradrenalin (Verbesserung der koronaren Perfusion durch Erhöhung des Perfusionsdrucks) → ggf. als Perfusior 
  • unfraktioniertes Heparin mit 5.000-10.000 I.E. i.v. 
  • Thrombolyse bei progredientem Schock od. Reanimation (bei Reanimation gibt es keine Kontraindikation für systemische Lysetherapie)
    • Alteplase 10mg i.v. als Bolus, danach 90mg über 2h (od. auch rt-PA ist ein Fibrinolytikum)

Differentialdiagnosen des akuten Thoraxschmerzes: 

  • ACS
  • LAE
  • Pneumothorax
  • Aortendissektion
  • Ösophagusruptur
  • Perikardtamponade

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.